Meine Frühstücksheldinnen

Drei Tage Recklinghausen-Süd starte ich dreimal mit einem Frühstück beim Bäcker am Supermarkteingang. Aber auch zur Kaffeezeit bin ich hier schon mit akutem Kuchenhunger eingekehrt. Und jedes Mal das gleiche Schauspiel. Geduldig wartet eine endlose Schlange vor dem Tresen, und die Damen hinter dem Tresen packen mit Lichtgeschwindigkeit Brötchen in Tüten, schneiden ruckzuck Brote in Scheiben und kassieren fehlerfrei die Taler für Kirschstreusel & Co. Was mich dabei am meisten beeindruckt, ist die ausdauernde Freundlichkeit der Damen. Sie geht weit über einen professionellen Standard hinaus. „Na, du Süße“, wird ein Mädchen lächelnd begrüßt, eine Kundin wird als Urlaubsheimkehrerin erkannt und nach den Ferienerlebnissen befragt, und sogar für die gesundheitlichen Sorgen einer älteren Dame nehmen sich die Bäckerdamen Zeit und schenken der Frau ein gutes Wort. Doch dabei wird die Arbeit nicht eine Sekunde unterbrochen. Wenn Mund und Mimik glaubwürdige Freundlichkeit produzieren, arbeiten die fleißigen Hände nahtlos weiter. Stunde um Stunde geht das so. Ich hole mir noch ein leckeres Sesambrötchen, um das Schauspiel weiter bewundern zu können. Wie schaffen die Frauen das nur? Sie leisten Großes. Sie sind Heldinnen. Sie heißen: Stephanie Heupel, Claudia Witt, Media Dedic.

—-> Brinker, Am Waldschlösschen 32, 45663 Recklinghausen


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