Eine kurze Pokémon Go-Betrachtung

Auch ständige Medienberichte über Pokémon Go konnten meine Aufmerksamkeit nicht auf dieses Handyspiel lenken. Spiele sind mir gleichgültig. Als mir in Dortmund ein junger Mann berichtet, dass es am Hansaplatz eine Pokémon Go-Arena gebe, werde ich allerdings doch neugierig und schaue mir das mal an. Sofort fällt auf, keineswegs nur Jugendliche, wie mir ein Vorurteil geflüstet hatte, sind hier mit ihren Streichelhändis unterwegs. Also frage ich den Erstbesten und bekomme sachkundige Auskunft von Wolfgang Schlunder. Der Mann ist 58 Jahre alt, Qualitätsmanager und hat offensichtlich alle Tassen im Schrank. Sein Grund für die Pokémon Go-Aktivität: Aus gesundheitlichen Gründen muss er täglich 10.000 Schritte laufen. Ohne dabei irgendwas zu machen, ist ihm das zu langweilig. Aber mit Pokémon Go hält er das Pensum locker ein. Und dann verrät er mir noch lachend, dass sein Sohn, ein Doktorand der Naturwissenschaften, in Pausen gern Pokémon Go-Aktivist sei, wie dessen Mitdoktoranden auch.

In Herne entdecke ich am beschaulichen Schloss Strünkede eine Gruppe von Händibetrachtern, allerdings bewegte sich hier niemand. Diesmal klärte mich Michael Biennek (Foto oben) auf. Hier geht es um Pokéstop. Dabei wird verharrt. Mein Informant studiert Stadtplanung in Detmold. Seine Freundin, Kunststudentin in Dortmund, ist auch im Pokémon-Einsatz. Sie verrät mir, dass Detmold ja ganz schön sei, aber wenn sie sich dort ein paar Tage aufhalte, dann fehle ihr das Ruhrgebiet. Echte Emschermenschen halt.


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