Auf dem Weg nach oben

Eine Mutter reicht ihr Baby einem Rapper. Dann macht sie ein Foto von den beiden. Grund: Weil der Vater des Kindes nicht hier sein kann, hat er seine Frau gebeten, dieses Foto für ihn zu machen. Mit anderen Worten: 1a Starkult. Objekt der Verehrung ist der Rapper Quin Pin. Er ist in Duisburg geboren, und weil er in Oberhausen lebt, zelebriert er hier (im Klamottenladen BLCK4) eine Album-Release-Aktion. Die ersten 50 Fans bekommen eine signierte CD von ihm geschenkt. Viele Fans nutzen die Gelegenheit für ein Erinnerungsfoto. Aus Mülheim angereist ist Alexander Kortmann. Auf einer Klassenfahrt, so berichtet er mir begeistert, habe er im Bus Quin Pins Lied Isoliert gespielt: „Und jetzt feiern ihn alle.“

Quin Pin, der Name klingt nach Kingpin, also nach Marvels Bösewicht, der in den 1960er-Jahren Spiderman attakierte und später dann Daredevil an den Kragen wollte. Ich versäume, den Künstler danach zu fragen. Vielleicht unterläuft mir das, weil er introvertiert wirkt. Seine Musikvideos sind professionelle Dinger und korrespondieren mit seinem Gesang. Ein Video zeigt auffallend oft den Stern einer gewissen Automarke, doch Quin Pins Auftritt hat das gar nicht nötig. Er darf seiner Bühnenpräsenz ruhig vertrauen. Die Texte sind nicht arg überraschend, aber vergleichbare Leute rappen eher auf Französisch, während der Oberhausener mit erfreulich gut verständlichem Deutsch arbeitet. Das fährt ihm hier sicher Freunde ein. Meine Prognose: Ein Mann auf dem Weg nach oben.

—> Quin Pin bei Facebook


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