Tusch: Ziel erreicht
Nach 10 Wochen Reise stehe ich nun am Rhein. Hier mündet die Emscher in ihren großen Bruder. Ich habe das Ziel meiner Reise erreicht. Sie war die beste Idee, die ich seit langem hatte. So ungaublich viel habe ich erlebt. Aus Essen angereist ist Ilias Abawi, Pressesprecher der Emschergenossenschaft. Der nette Mann hat meine ganze Reise freundlich beobachtet, nun lässt er sich den Schussakkord nicht entgehen. Gemeinsam erwandern wir die Baustelle zum Neubau der Emschermündung. 30 Hektar werden hier in ein natürliches Flussdelta verwandelt. Da baggern Bagger, dort rollen Trecker und hier werkeln sie alle zusammen. Der Wind trägt Geräusche großer Unermüdlichkeit zu uns herüber. Überraschenderweise nicht lauter als der Rasenmäher des Nachbarn. Wenn die Arbeit abgeschlossen ist, dann wird die ganze Fläche der Emscher zur Verfügung gestellt. Sie wird dann – ganz wie früher – selbst bestimmen, wie es hier ausschauen soll. Aus dem Archiv der Emschergenossenschaft überlässt mir Ilias Abwai historische Fotos. Sie zeigen den Bau der Emschermündung von 1948. Noch heute ist sie hier unverändert im Betrieb. Aber eben nicht mehr lange. Idyllisch haben sich auf Sichtweite Angler niedergelassen. Ich schaue Ihnen zu und denke an die vielen so unterschiedlichen Menschen, die ich auf meiner Reise kennenlernen durfte. Und an die alten Freunde, Kollegen, Schulkameraden, Verwandten, Nachbarn, die ich nach ewigen Zeiten in Dinslaken wiedergesehen habe. Zehn wunderbare Wochen gehen nun zu Ende.
Freitag rolle ich heim, immer die Emscher entlang. Wie im Zeitraffer zurück nach Bielefeld, in ein oder zwei Tagen die Strecke entlang, für die ich vorher zehn Wochen gebraucht habe. Zu Hause werde ich meine vielen Fotos sortieren und mich dann hier noch einmal melden. Danke an alle, die meine Reise mental begleitet haben und mich das haben merken lassen.
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