Stadionmusik im Bierkeller

Die fünf Männer kennen kein Pardon. Unablässig drücken sie ihre Rhythmen in uns hinein. Es gibt kein Entkommen. Die erstaunlichen Musikanten nennen sich Paperstreet Empire, und ich bin in Duisburg, genauer: in einem astreinen Duisburger Bierkeller namens Djäzz. Seine gemütliche Kneipengröße wird durch die hammerstarke Musik – Obacht: die Band kann zaubern – auf deftiges Stadionformat transformiert. Und das Volk – es tanzt sich in Rage und singt textsicher mit. Klar, die Kapelle kommt aus Duisburg, hat also ein Heimspiel, aber die Show ist tatsächlich gelungen: Christoph, der Sänger, singt mit seinem ganzen Körper. Timo, der Schlagzeugschläger, arbeitet mit unermüdlicher Kraft plus Treffsicherheit. Nico, der singende Gitarrist, fügt außerdem geschickt ein Keyboard ein. Ben, der schweigende Gitarrist, praktiziert erfreuliche Explosionen. Und Dennis, der Bassist, sorgt für einen virtuosen Teppich aus soliden Vollgummi.

Zu verdanken habe ich dieses fulminante Erlebnis Frank Berger. Der sympathische Mann hatte mir schon am Nachmittag erklärt, dass ich dieses Konzert auf keinen Fall verpassen dürfe. Die Band produziere Indie Pop vom Feinsten. Nun weiß ich: Frank Berger weiß Bescheid. Als mir im Konzert der Sauerstoffvorrat schwindet, weiß er sogar, wie die Lüftung zu aktivieren ist. Und als ich ihn anschreie, dass die Musik bombe sei, aber ich das Konzert mit einer Woche Taubheit bezahlen werde, schenkt er mir Ohrenstöpsel. Mit anderen Worten: Der Mann ist in jeder Hinsicht top.

In der Pause gehen wir zum Atmen vor die Tür. Hier darf ich mich über einen gemeinsamen Fototermin mit der Band freuen. Die Herren Musikanten sind wunderbar unkompliziert und wirken wie eine Truppe bester Freunde auf Party. Nun weiß ich, dass ich jedes Konzert dieser Kapelle, das in meiner Reichweite stattfindet, wahrnehmen werde. Allerdings von Anfang an mit Ohrenstöpseln.

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